Chioggia

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Sie ist der Zufluchtsort für alle Besucher Venedigs, die sich auf der Suche nach den italienischen Momenten einer gigantischen Fülle an Menschen gegenüber sehen: Chioggia.

Beschaulich und überschaubar bietet die 50.000 Einwohner zählende Stadt an der Lagune italienisches Lebensgefühl im absolut entschleunigten Modus.

Venezianisches Vorbild

Die gesamte Stadtanlage Chioggias ähnelt dem venezianischen Vorbild und besonders die hübschen Häuserzeilen und der Kleinstadtcharme sprechen die Besucher an. Ihre Straßen heißen Calli und die Kais Fondamenta. Der Ort liegt am Canale della Vena. Der Corso del Popolo ist die Hauptstraße der kleinen Stadt.

Abends gilt ein Fahrverbot und die Menschen genießen die hübsche Szenerie beim Flanieren. Der Corso del Popolo verwandelt sich regelmäßig donnerstags in den Marktplatz. Seit Jahrhunderten dreht sich hier alles um den Fisch, die Fischerei und die Boote. Während der Inbegriff eines venezianischen Bootes immer noch die Gondel ist, sind Bragozzo die Hauptakteure auf der Lagune.

Die Chioggiottini

Die Chioggiottini teilen ihre Stadtgeschichte mit den Bewohnern der Serenissima. Venedig stand stets als strahlende Schöne im Zentrum des Weltinteresses. Aufgrund seines Reichtums, seiner Kunstschätze und seiner geografischen Lage war Venedig heiß begehrt. Aber auch die zurückhaltende Schwesterstadt sah sich im 14. Jahrhundert von den Truppen der konkurrierenden Seerepublik Genua okkupiert. Die Besetzung dauerte ein Jahr. Die Venezianer holten sich ihre kleine, hübsche Nachbarin rasch zurück. Im 18. Jahrhundert kam Chioggia erst unter französische dann unter österreichische Herrschaft. Seit 1866 gehört die Stadt zu Italien. Das Kleinstadtleben im Windschatten Venedigs wurde von jeher von dem Geschehen am Canal Grande bestimmt.

Berühmte Künstlerin

Wer die Warteschlange vor dem größten Kunstmuseums Venedigs, der Gallerie dell’Accademia, erfolgreich absolviert hat, kann dort zwei Werke einer berühmten Künstlerin Chioggias bewundern. Rosalba Carriere (1675 – 1757) war eine waschechte Chioggiotti und eine begnadete Malerin. Sie inspirierte Carlo Goldoni zum Erfolgsstück „Viel Lärm in Chiozza“. Ehe Chioggia seinen heutigen Namen erhielt, war es unter Chiozza, Clugia, und Fossa Clodia bekannt. Wer heute die charmante Altstadt besucht, trifft auf die drei Kirchen Santa Maria Assunta, San Domenico, San Martino, ein historisches Stadtportal und den hübschen Torre dell’Orologio. Letzterer bietet den besten Blick über die historischen Dächer, zum Stadtteil Sottomarina und die Lagune bis hinüber nach Venedig und ein zauberhaftes Museum dazu.

Zwei weitere Museen geben Auskunft über die Lagune und die außerordentliche Unterwasserwelt der Adria. Sottomarina ist der Teil Chioggias mit den populären, feinsandigen Stränden. Eine Brücke verbindet die Altstadt mit dem Badeparadies Sottomarina, dessen 6 km Strand jeden Badetraum erfüllt.

Schriftsteller und Künstler

Chioggias Lage und seine Beschaulichkeit zog bereits vor über 100 Jahren Schriftsteller und Künstler an. Der französische Diplomat und Erzähler Paul Morand war ein Globetrotter. Er schwärmte von den Segeln der zahlreichen Boote hier und verglich deren Motive mit Malereien der Inkas. Es ist wohl der Blick über die ewige Wasserlandschaft der Lagune und das Wissen um die wechselhafte Geschichte der Region, die den Besucher Venedigs in die pittoreske Schwesterstadt treibt. Dort rastet der Reisende im Gleichklang mit den freundlichen Menschen und der einmaligen Natur.

Verbindungen: Lido – Chioggia

Fahren Sie wie im Bild gezeigt, mit dem Vaporetto von Venedig zum Lido. Die Haltestelle heißt S.M.E. Von dort aus fährt alle halbe Stunde die Linie ACTV Linie 11 (Bus) nach Chioggia. Die Fahrzeit beträgt 70 Minuten.