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Die Giudecca ist die größte und die am zentralsten gelegene Insel in Venedig. Über die Namensherkunft gibt es unterschiedliche Meinungen. Die einen sind überzeugt davon, dass der Name von der großen jüdischen Gemeinde kommt, die sich dort vor langer Zeit angesiedelt hatte. Dort standen zwei große Synagogen, die sich allerdings nicht erhalten haben.
Die anderen meinen, der Name kommt von dem Wort „zudegà“, das ist venezianischer Dialekt und heißt „verurteilt“. Im 9. Jahrhundert n.C. wurde nach einem Urteil einigen Verbannten die Rückkehr nach Venedig erlaubt, und man gab ihnen ein Stück Land zur Bewirtschaftung eben auf dieser Insel.
La Chiesa delle Zitelle
Besonders interessant ist die Kirche La Chiesa delle Zitelle, also die Kirche der Jungfrauen, erbaut von 1582 bis 1586 von Jacopo Bozzetto nach einem Entwurf von Andrea Palladio. In dem zur Kirche gehörigen Kloster lebten arme, junge Mädchen, die dort eine Schulbildung erhielten und dort wohnen konnten, bis sie erwachsen waren und heiraten konnten. Großen Wert wurde auf die musikalische Ausbildung gelegt, aus dieser Art der Erziehung und kulturellen Engagements entwickelten sich mit der Zeit die Konservatorien und die heutigen Musikhochschulen.
Chiesa del Redentore
Eine weitere wichtige Kirche, die man auf Giudecca besichtigen sollte, ist die Chiesa del Redentore, also die Kirche des Erlösers. Sie wurde im 16. Jahrhundert als Zeichen der Dankbarkeit für das Ende einer großen Pestepidemie erbaut. In ihrem Inneren kann man Kunstwerke von Jacopo Tintoretto, Paolo Veronese und Antonio Vivarini bewundern.
Die Kirche der heiligen Eufemia
Gegenüber der Chiesa del Redentore steht die alte Kirche der heiligen Eufemia, erbaut im 9. Jahrhundert. Im Laufe der Zeit wurde sie immer wieder umgebaut und renoviert. Von der originalen Struktur sind im Inneren nur noch die Säulen und Kapitelle übrig.
Giovanni Stucky
Im Jahre 1884 erbaute der italienische Unternehmer Schweizer Herkunft Giovanni Stucky eine Mühle im Stil der Backsteingotik, von dort aus betrieb er lange und erfolgreich sein Mühlengeschäft, mit weiteren Mühlen auf dem Festland. Das Gebäude stand lange leer, und wird inzwischen als Hotel genutzt.
Der Garten Eden
Interessant ist der Garten Eden, benannt nach dem Engländer Frederic Eden, der den Garten 1880 kaufte und in eine Art Paradies verwandelte. Er pflanzte Pinien, Zypressen, Magnolien, Zitronen und viele mehr, aber seine ganze Leidenschaft galt den Rosen. Der Garten wurde von vielen Künstlern und Intellektuellen besucht,
wie zum Beispiel Rainer Maria Rilke, Ernest Hemingway, George Bernhard Shaw, Henry James oder Gabriele D’Annunzio. Nach Edens Tod kaufte im Jahre 1927 Prizessin Aspesia von Griechenland den Garten und die dazugehörige Villa.
Nach dem Tod ihrer Tochter Alexandra von Griechenland, kaufte den Garten der österreichische Künstler und Architekt Friedensreich Hundertwasser. Seit dem darf kein Besucher mehr den Garten betreten. Hundertwasser war der Ansicht, dass man den Garten nicht bearbeiten, sondern der Natur freien Lauf lassen solle.