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Marco Polo

  

Obwohl nicht eindeutig nachweisbar, wurde Marco Polo wohl im Jahre 1254 in Venedig geboren.
Von seiner Kindheit und seiner Jugend ist nur sehr wenig bekannt.
Sowohl Polos Vater Niccolò als auch sein Onkel Maffeo waren Juwelenhändler und
unternahmen daher viele Geschäftsreisen.

Eine dieser Reisen führte sie bis zum Hofe des damaligen Mongolenherrschers Kublai Khan,
der ihnen eine Botschaft für den Papst mit auf den Heimweg gab.
Wieder zuhause angekommen, mussten sie aber feststellen,
dass der Papst tot und ein neuer noch nicht gewählt war.

Und da sich die Wahl über Jahre hinzog, beschlossen sie im Jahre 1271,
ohne die Antwort abzuwarten, eine weitere Reise in den Fernen Osten zu unternehmen,
auf die sie diesmal den erst 17 Jahre alten Marco mitnahmen.

Diese Entscheidung war auch ein bisschen aus der Not heraus geboren,
da Marcos Mutter während der letzten Reise verstorben war und
er somit ganz ohne seine Eltern hätte zurückbleiben müssen.

  
  
  
In knapp 24 Jahren einmal quer durch Asien
 

Und die Reise, auf die der junge Marco mitgenommen wurde,
sollte viel länger dauern und viel umfangreicher werden, als geplant.

Zunächst ging es mit dem Schiff in den Vorderen Orient.
Von dort sollte die Reise dann eigentlich direkt mit dem Schiff nach China weitergehen,
doch da kein geeignetes Schiff vorhanden war, entschied man sich für den Landweg über Zentralasien.

Nach mehrjährigen Reisen durch die mongolische Steppe kamen die drei im Jahre 1275
dann endlich an ihrem ursprünglichen Ziel, der chinesischen Stadt Shangdu, an.

Dort ließen sie sich nieder und Marco Polo lernte den Herrscher des mongolischen Riesenreichs,
Kublai Khan, kennen, der schnell gefallen an ihm fand,
ihn kurzerhand zu seinem Stellvertreter machte und
fortan in seinem Auftrag durch seinen riesiges Reich schickte.

Wie schon auf der Reise mit seinem Onkel und seinem Vater
machte er detaillierte Aufzeichnungen seiner Erlebnisse und sicherte der Nachwelt
auf diese Weise wertvolle geschichtliche Dokumente.

Auch wenn diese - vor allem von seinen Zeitgenossen -
überwiegend als Spinnereien und Lügengeschichten abgetan wurden,
geht die heutige Wissenschaft davon aus,
dass die meisten seiner Erzählungen auf realen Ereignissen basieren und
nur geringfügig ausgeschmückt wurden.

  
  
  
Rückkehr nach Venedig
  

Auch die Rückkehr in seine Heimat war noch mal ein richtiges Abenteuer für Marco Polo.
Kublai Khan beauftragte ihn, seinen Onkel und seinen Vater im Jahre 1291 damit, eine Prinzessin auf dem Seeweg nach Persien zu bringen.

Diesmal verschlug es die Drei bis nach Sumatra und Ceylon.
Es dauerte weitere vier Jahre bis Marco Polo endlich wieder in seine Heimatstadt zurückkehrte.

Nach seiner Rückkehr versuchte er sich als Flottenkommandant im Krieg
Venedigs gegen Genua und geriet zwischen 1298 und 1299 in Gefangenschaft.
Dort diktierte er seinem Zellengenossen, dem Autor Rustichello da Pisa, seine Erlebnisse,
woraus "Das Buch von den Wundern der Welt" entstand.

Nach seiner Entlassung heiratete Marco Polo eine Kaufmannstochter,
bekam mit ihr drei Töchter und wurde in Venedig sesshaft,
wo er am 8. Januar 1324 auch verstarb.

  
  
  

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