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Das Sestriere (Sechstel) Casteleo liegt im Osten der Stadt.
Castello, größter der sechs venezianischen Stadtteile (Sestiere), bildet den östlichen Bereich der Lagunenstadt und war früher deren religiöses Zentrum. Der Name des aus 23, durch Kanäle getrennten Einzelinseln bestehende Stadtteils, leitet sich ab vom antiken, befestigten Bischofssitz, der sich auf der Insel San Pietro di Castello befand. Heute steht an dessen Stelle die im 16. Jahrhundert erbaute Basilika San Pietro,
die als Konkathedrale des Patriarchen von Venedig dient. Neben ihr ragt ein 1482 errichteter schiefer Glockenturm in die Höhe.
Arsenal
Als wirtschaftliches Zentrum Castellos galt das mehr als 30 ha große Arsenal. Entstanden im 12. Jahrhundert diente es als Waffenlager, Flottenbasis und später als Schiffswerft der Republik Venedig. Diese galt zeitweise als größte Schiffswerft der Welt. Das Arsenal ist wie eine Festung von Mauern und Türmen umgeben. Teilbereiche der Mauern und die das Wassertor und das Portaltor säumenden mächtigen Ziegelsteintürme
sind bis heute unverändert geblieben.
Provinzielles Lebensgefühl
Der Sestiere Castello hat sein provinzielles Lebensgefühl und seinen rustikalen Charme niemals ganz abgelegt. Und so fühlen sich seine Besucher trotz der Nähe zu dem von Menschenmassen überflutenden San Marco im Westen Castellos von einer erstaunlichen Ruhe und Gelassenheit umgeben. Verstärkt wird dieses Gefühl durch das erlebbare venezianische Alltagsleben und das davon ausgehende regionale Flair. Zu genießen ist es auf öffentlichen Plätzen, die von Bäckereien, Metzgern und Buchläden umgeben sind ebenso wie an dem auf dem Wasser schwimmenden Märkten. Sichtbar wird es auch beim Anblick der über die Kanäle gespannten Wäscheleinen, an denen die Wäsche der Einheimischen in der gleichen Sonne trocknet die darunter das Grün der Parks und die bunten Farben der Gärten zum Leuchten bringt.
Biennale Gärten
Belebter zeigen sich dagegen die vom Marcusplatz in Richtung der Biennale Gärten verlaufende Riva Degli Schiavoni und die weiterführende Riva dei Sette. Mit ihren venezianischen Häusern, den Souvenirshops,
Weinläden und Straßencafés bieten sie Zugang zu den Anlegestellen der als Vaporetti bezeichneten venezianischen Wasserbusse und einen freien Ausblick auf die Lagune und zur Insel San Giorgio Maggiore.
In den unter Napoleon Bonaparte angelegten Gärten der Biennale, die eine beachtliche botanische Vielfalt aufweisen, findet ein aller zwei Jahre veranstaltetes Kunstfestival statt. In dreißig, von weltberühmten Architekten entworfenen Pavillons werden dann größtenteils Werke der Gegenwartskunst einem breiten Publikum präsentiert. Eine weitere Ausstellung ist im Arsenal zu besuchen. Parallel dazu finden weitere Festivals statt, wie beispielsweise die Internationalen Filmfestspiele von Venedig.
Sehenswürdigkeiten
Zu den Sehenswürdigkeiten dieses größten Stadtteils gehören vor allem jedoch seine historischen Kirchen. Da ist vor allem die mächtige Kirche Santi Giovanni e Pablo zu nennen, die oft als das Pantheon Venedigs bezeichnet wird. Der im gotischen Stil errichtete Sakralbau zeichnet sich durch seine Weite ebenso aus
wie durch bedeutende, von Veronese und Bellini geschaffene Kunstwerke und monumentale Grabmale. Mit einer klassizistischen Fassade zeigt sich dagegen die als Vivaldikirche bezeichnete La Pieta. In ihrem Vorgängerbau, der als Waisenhaus diente, war Antonio Vivaldi als Chorleiter tätig und schuf hier zahlreiche seiner weltbekannten Werke.